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5 Jahre vegan – was sich verändert hat

Ein Artikel über Empathie. Reines Essen, Achtsamkeit. Über Veränderungen in mir, meiner Umwelt und unser aller Umwelt. Gute Energien und das alles … aus Liebe.

Im Jahre 2012 ist viel passiert. Hauskauf, Umzug und ein Video. Bis zu dem Zeitpunkt war ich vegan mit Ausreden, ab dem Zeitpunkt ging es nicht mehr. Zu sehen war wie ein Bauer einer Mutterkuh das Kalb entreisst und auf einen Laster zerrt. Die Kuh rannte verzweifelt hinterher, kassierte Tritte, das Kalb schrie.

„Ich halte das nicht aus!“ war mein Gefühl. Ich bin Mutter und spüre was die Kuh fühlt, der Mensch da macht etwas sehr Falsches. Und warum? Weil ich Käse esse. Ich habe geweint und konnte nicht mehr aufhören. Ich musste mich entscheiden, entweder ich drück es weg, verdränge oder ich ändere es. Ich bin vom Computer aufgestanden, bin in die Küche und hab zu meinem Freund gesagt: „Ich kann nicht mehr, ab jetzt lebe ich vegan.“ Er sagte sofort: „Ok, ich mache mit.“

Damit war es erledigt. Seither leben wir zu 99,5% vegan. Unter diese 0,5% fallen versehentliche Fehler. Ich zähle auch darunter, dass ich Insekten totfahre oder unabsichtlich zertrete. Dies fällt ins Gewicht für mich. Auch, dass ich mit dem Flugzeug fliege ist für mich nicht wirklich konsequent und vegan. Dass ich bei großen Supermärkten einkaufe die auch Tierqualprodukte finanzieren, ist nicht konsequent. Dass mit unserer Lohnarbeit (bei meiner weniger, bei seiner mehr) auch Tierausbeutung in Auftrag gegeben wird, ist nicht konsequent. Wir geben unser Geld immer noch zu vielen Firmen, die vegan als Zusatzeinnahme sehen und nicht als Philosophie. Palmöl, ob zertifziert oder nicht, ist nicht konsequent. Wir sind auf dem Weg, wir sind auf dem Weg.

 

Was hat sich seither verändert?

1. Ich

Anfangs hab ich noch Sachen vermisst. Mir eingebildet, ich brauche sie. Habe also verzichtet. Mit der Zeit habe ich nicht mehr an sie gedacht und begonnen, mich regelrecht vor ihnen zu ekeln. Je mehr mir bewusster wurde wie eine Tomate wirklich schmecken kann, umso mehr wurde mir klar was gleichzeitig im Käse alles enthalten war und ich alles mitgegessen habe. Ich habe verstanden und sinnlich erfahren dass das, was ich meinem Körper zuführe, Auswirkungen auf meine Gesundheit und mein Seelenwohl hat. Heisst: eine rote, reife, in der Sonne gewachsene Tomate, die mit keinem Gift behandelt wurde, ist nicht nur reiner Energielieferant, sie nährt auch meine Seele. Während im Käse Zusatzstoffe, Chemie, Schweinemagen, Geschmacksverstärker, Tierleid drinnen sind, esse ich mit der Tomate etwas Reines. Ein ganz großes Thema für mich.

Reinheit im Essen, positive Energie die ich mir damit zuführe, Entgiftung.

Sieht frau ihre Nahrung mit diesen Augen, wird es unmöglich einen Bissen Fleisch zu schlucken. Ich habe vor Ort gesehen was dem Tier alles vor der Tötung zugeführt wird. Bedenkt frau zusätzlich dann noch den Stress beim Tiertransport, die Todesangst, die Qualen und die Schmerzen, sieht man diese Art der Nahrung rein faktisch, nämlich gut gewürztes totes Fleisch welches in den Gedärmen gärt und Leichengift – Gase produziert, dann ist es einfach nur abstossend und ekelhaft. Dies kann für die Seele und den Körper nicht gesund sein. Dies kann weder der weiblichen Energie noch dem Karma zuträglich sein.

Ich habe mich verändert. Der vegane Lebensstil ist eigentlich eine Grundeinstellung, eine Lebensphilosophie. Frau und auch Mann werden wacher, man wird sensibler in vielen Lebensbereichen. Wie oft fällt bei uns der Satz: „das ist eigentlich scheisse, damit sollten wir auch aufhören!“ und wir hören auf. Sei es Kleidung, Möbel, Fortbewegung, Wärmegewinnung, Stromverbrauch, Freizeitgestaltung, Menschen mit denen wir uns umgeben. Der Versuch des zero waste. Ich würde es so beschreiben: Man nimmt seine Umgebung – jedes Tier – Mutter Natur – als Lebewesen wahr (was sie auch sind), denen man um keinen Preis wehtun will, unter wirklich keinen Umständen. Man ist selbst nicht mehr wichtiger als das Ganze. Der Organismus Natur, Meer, die Individuen sind alle gleich wichtig und nicht einer, der zufällig sprechen kann, ist der Wichtigste und berechtigt, alles andere rücksichtslos zu zerstören.

Dieses Gefühl bringt Schmerz mit sich. Man kann plötzlich alles spüren. Plötzlich findet man sich inmitten einer tierquälerischen Welt wieder, wo einen alle mit großen Augen ungläubig anstarren. Plötzlich ist der Bauer von nebenan eine riesige Belastung, plötzlich erkennt man entsetzt wie viele Lügen in dieser Welt verbreitet werden. Man spürt das Leid der Tiere in den Lastern auf der heissen Autobahn, ich spüre es den ganzen Tag, man kann nicht mehr richtig Auto fahren, Auto fahren wird wie eine Gewalttat gegenüber den Lebewesen auf der Strasse wahrgenommen. Man möchte weinen wenn gute Freunde Fleisch verdrücken, weil man nicht weiß wie man damit umgehen soll. Da gibt es Tage wo man denkt es geht nicht mehr, aber man mag sie ja doch, versteht aber nicht warum es nicht alle so fühlen können.

Frau wird angefeindet, von allen Seiten. Besserwisserisch, Moralapostel, Studierte, Öko. Eben nicht! sag ich immer. Eben nicht was Besseres, deswegen stell ich mich nicht über die Tiere. Dann hat man ein Rad ab. Darauf folgt dann meine Enttäuschung, Wut. Wut wenn ich sehe, dass Kinder solcher Eltern keine Empathie lernen. Ameisen tot treten. Ich sehe eine Blume und bewundere ihre Schönheit, ein anderer kommt her, reißt sie aus, wirft sie auf den Asphalt. Nacktschnecken werden zerschnitten, Bienen mit Gift getötet, Vögel und Eichhörnchen totgefahren und für sie nicht mal angehalten. Videos auf Facebook sind untragbar. Alle schreiben drunter: „Die Bestie Mensch!“ und kaufen weiter ein. Wie viele kenne ich, die sagen: „Ich kann mir so ein Pelzvideo nicht anschauen!“ und dann Pelz tragen. Ich wechsle immer zwischen Wut, Verständnislosigkeit, Enttäuschung und Resignation. Bringt es was diesen Menschen zu sagen, dass es weh tut? Nicht mir, dass es den Tieren das Leben gekostet hat, ein Leben welches keines war, weil es in Gefangenschaft war? Ich würde mich als eine Aktivistin bezeichnen (sonst gäbe es diesen Blog nicht) hadere aber immer mit meiner eigenen Kraft. Ich verstehe nicht wie diese Grausamkeiten (L)EGAL sein können. Wie man sich auf der Welt fortbewegen kann mit dem Wissen, ich habe mehrere Leben genommen und fühle mich wohl. Wie geht das? Es fällt schwer so jemanden nicht zu verurteilen und auch wenn ich mir zehntausend Vergebungsbücher durchlese, ich schaffe es nicht einem Menschen der mir ins Gesicht lacht während ihm die Schweinebratensauce aus dem Mund rinnt, zu vergeben. Ich sehe das zarte Schweinchen, welches mit seiner Steckdosenschnauze meine Hand gefühlt hat. Ich sehe ein Leben, welches leben wollte. Ich sehe das Verbrechen, das Blut, die Todesschreie. Genauso wie jetzt alle seufzen und sagen wie hat das damals mit den Juden nur passieren können? Genauso nehme ich es wahr. Alle sind still und machen mit. Die Transporter fahren durch unser Land und man wird angehalten darüber zu schweigen. Es passiert zwar keinem mehr was der dagegen ist, aber das ist nicht Grund genug, dagegen zu sein. Manchmal möchte ich zu den hohen Politikern gehen, sie schütteln und sagen: „Sagt mal, seht ihr nicht was da passiert? Das gibt es doch nicht! Wie könnt ihr das zulassen, wie könnt ihr das subventionieren?“ Wie soll man es anders nennen (wenn einem gesunden jungen Lebewesen die Freiheit und das Leben genommen wird) ALS GEWALTVERBRECHEN? Das hat sich bis heute nicht verändert bei mir: Unverständnis, ein starkes Gefühl der Ungerechtigkeit und Kraft, dafür einzutreten.

Mein Körperbewusstsein hat sich verändert. Während ich früher hauptsächlich mit dem Kopf gelebt habe, also denken und halsabwärts so mit gelebt (alte Akademikerkrankheit nehm ich an) habe ich in den letzten Jahren erfahren, dass ich einen Körper habe. Teilweise aufgrund der viel bewussteren Ernährung, teilweise weil ich mit der ganzheitlichen Erfahrung meiner Umwelt eben auch immer mehr mich selbst erfahre. Dabei geht es nicht ums Abnehmen oder sportliche Höchstleistungen, ich meine eher das Einfühlen und die Dankbarkeit. Langsamer und achtsamer werden, bewusster werden. Ich renne nicht mehr schwitzend hinter meinem Freund her (der den Gipfel erreichen will) und mache mir Vorwürfe was ich doch für eine Versagerin bin weil mir die Kondition fehlt! Ich gehe langsam und beobachte die Landschaft ganz genau. Ich präge mir Seelenbilder ein. Ich sehe jeden Käfer und jeden Weberknecht, ich nehme mir die Zeit sie auf die Seite zu tragen und sie ein bisschen zu beobachten. An den Seen atme ich die Atmosphäre ein. Ich richte mich auf und spüre, was dies mit meinem Körper und meiner Seele macht. Ich denk mir nicht bei der Liftstation „Wenn ich raufgefahren bin hau ich mir mein Wurstbrot rein“ nein, ich möchte gehen, auch wenns hart ist. Ich möchte die Natur spüren und wenn ich es geschafft habe esse ich meinen Knoblauchtomatensalat, schmecke das Olivenöl aus der Toskana und bin dankbar. Genauso wie ich dankbar bin, dass mein Körper zwar nicht mehr jugendlich ist und manchmal ganz schön schmerzt und ächzt, aber immer noch funktioniert. Ich habe die Möglichkeit hinzukommen wo ich gerne möchte, ich brauche nur Zeit und Selbstliebe. Negative Gedanken wollen schon ab und zu noch kommen (vor allem wenn ich nicht so fit bin) aber ich versuche ganz gezielt wahrzunehmen, was JETZT ist und nicht was sein KÖNNTE. Diese Fähigkeit verdanke ich ganz klar dem achtsamen Lebensstil, den das Vegansein mit sich gebracht hat.

Ich empfinde Schönheit. Wenn ich ein freies Tier sehe erhellt sich mein Gesicht, ich beginne zu strahlen, ich fühle mich wie von der Sonne durchflutet, es ist pures Glück. Ich bin in der Achtsamkeit dass ich mich nähern darf und es ist wunderschön, wenn es mir vertraut und wir in Kontakt sind. Ich sehe Schönheit überall, im Wald, in Wiesen, in Bächen, in einem Spinnennetz, es gibt Tiere da kann ich nicht aufhören entzückt zu sein weil sie so wunderschön sind. Es gibt keins, welches nicht ein Wunderwerk der Natur ist, aber bei manchen hängt es mich komplett aus. Ich sehe diese Schönheit auch bei Menschen. Menschen, die in einer guten Energie auf mich zukommen, kann ich sehen. Ich spüre wenn ich mit jemanden wirklich sprechen will. Wenn mir jemand etwas geben kann. Aber auch wenn jemand mir Energie rauben will. Wenn mir jemand das Strahlen nehmen will, mir negative Gefühle verschaffen möchte oder mir Samen von Missgunst und Neid gegenüber bringt. Ich sehe, wie andere ihre Zeit vergeuden. Wie sie sich ablenken, den ganzen Tag, statt über essentielle Dinge nachzudenken, sich zu bilden oder raus zu gehen, aktiv zu sein, etwas zu erleben. Wie sie alles von sich schieben (außer unüberlegtes Essen) und sich selbst dabei wegschieben. Schade um all die Kreativität, die dabei verloren geht!

 

2. die Umwelt

In den 5 Jahren hat sich einiges getan. Bei den Lebensmittelhändlern gibt es mittlerweile riesige Regale an veganer Auswahl. Es ist kein Problem mehr alles vegan zu ersetzen, man kommt relativ leicht an alle Zutaten.

Vegan sein ist in den städtischen Gebieten keine Besonderheit mehr. Jeder versteht was es bedeutet, es gibt vegane Restaurants, Cafes, Bistros, in großen Hauptstädten sind vegane Alternativen sowie rein vegane Gastronomie an der Tagesordnung.

Es ist kein kurzweiliger Trend. Menschen (vor allem Frauen) die sich nicht aus ethischen Gründen vegan ernähren, machen es es aus gesundheitlichen bzw. energetischen. Auf Instagram und Facebook schwirren die Hashtags #cleaneating und #detox herum. Ich habe von Frauen gelesen, die vegan leben weil sie ihre weibliche Energie stärken. Hochsensibilität wird akzeptiert und gelebt. Hochsensibilität kann auch nicht Hand und Hand mit Gewalt gehen. Trotz alltäglicher Konfrontation mit dem Gegenteil spüre ich doch eine allgemein größer werdende Empathie. Immer mehr Menschen praktizieren Yoga, suchen Ruhe und Entspannung inmitten einer hektischen Leistungsgesellschaft, beschäftigen sich mit ihrem Inneren. Ich bin der Überzeugung dass auf diesem Weg jeder an den Punkt kommt, wo er Gewalt nicht mehr zu sich lassen möchte, schon gar nicht in sich.

Ich glaube vielen fehlt es an einfachen, schnellen Lösungen. Es herrscht immer noch das Vorurteil, es sei so schwer umzudenken oder sie müssten verzichten. Wenn es ausschließlich nur mehr vegane Angebote geben würde würden wir nicht aussterben, ganz im Gegenteil. Die Bequemlichkeit vieler würde einfach umgeleitet werden. Ich beobachte auf Feiern immer wieder folgendes Phänomen: Von 100 Leuten wird für 5 ein veganes Angebot zur Verfügung gestellt. Tatsache ist, dass die Veganer dann nichts essen weil alle Fleischesser trotz vorheriger lautstarker Ankündigung, vegan sei ihnen zu wenig und das schmecke ihnen nicht, das vegane Angebot aufessen und dann sagen: „Eigentlich gar nicht so schlecht“. Ich glaube auch dass fast jeder Mensch im Grunde Teil der Lösung sein möchte und den leidfreien Weg wählen würde, wüsste er, dass er auf nichts verzichten müsste.

Als es in den Medien hieß sich besser keine Dieselfahrzeuge mehr anzuschaffen dachte ich mir: In ein paar Jahrzehnten wird es die Meldung geben, ab sofort nur mehr einmal die Woche Fleisch zu konsumieren bzw. keines mehr. Aus Klimaschutzgründen. Ist zwar unschön dass es diesen Weg gehen muss und nicht den Weg der Empathie, aber rein rechnerisch geht es sich auch nicht aus, dass alle in dem Ausmaße für immer den enormen Co2 Ausstoss durch den Umweg Tier unterstützen. Da wird aber vermutlich noch einiges an Katastrophen auf uns zu kommen müssen, bis diese Maßnahme ergriffen wird. Der Tag an dem es heißt: wir essen alle aus Liebe keine Tierprodukte mehr, den werde ich wahrscheinlich nicht mehr erleben.

 

Was ich noch sagen möchte

Die Basis für diesen Artikel und das vegan leben ist Liebe. Und mit dieser stehe ich dir gegenüber. Ich zeige dir mit meinen echten Tränen, dass mich der Umgang mit der Natur und den Tieren wirklich schmerzt. Ich zeige dir, warum ich so empfinde und welche Bereicherung diese Art zu fühlen sein kann. Wie tief du empfinden könntest und was du alles sehen kannst.

Was willst du wirklich gegen mich sagen? Was mache ich falsch wenn ich vegan lebe? Welchen Grund gibt es mich anzugreifen oder mir negative Energie gegenüber zu bringen? Im Gegensatz zu dir erschaffe ich auch für deine Nachwelt ein besseres Klima, nicht nur CO2 technisch, auch ein anderes Miteinander. Ich wünsche mir, dass du den Weg der Empathie mit mir gehst.

 

Was willst du wirklich

gegen

die Liebe

sagen?

 

maus veganinchen

 

true love

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Tierparadies Schabenreith veganinchen

new friend

Tierparadies Schabenreith veganinchen

 

 

 

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